Du spielst gut. Du hast den Drive getroffen, den du wolltest. Du bist „drin“.
Und dann – ohne dass du es wirklich erklären kannst – kippt die Runde.
Du greifst eine Fahne an, obwohl du es dir anders vorgenommen hast.
Du trinkst eine Cola, obwohl du weißt, dass dich Zucker aus dem Rhythmus bringt.
Du verlierst den Fokus – und mit ihm den Score. Und du fragst dich:
„Warum mache ich das? Ich weiß doch, wie es richtig geht.“
Vielleicht liegt es nicht an deinem Schwung. Nicht am Setup.
Sondern an deinem System. An deinem Kopf. Deinem Körper. Deinem inneren Haushalt.
Jeder Golfer kennt das Phänomen:
Man startet solide, spielt konzentriert – und irgendwo zwischen Loch 7 und 14 wird’s wild.
Was viele nicht wissen:
Dein Gehirn spielt nicht immer mit. Manchmal spielt es gegen dich.
Denn dein Kopf sucht – wie jeder andere auch – nach Belohnung.
Nach dem nächsten Kick. Dem nächsten Highlight. Dem nächsten „Yes!“.
Das Problem:
Golf ist kein Belohnungsspiel. Es ist ein Fehlerspiel.
Und genau hier beginnt die Sabotage.
Nach einem gelungenen Schlag (z. B. einem Birdie oder einem perfekten Drive) ist dein Belohnungssystem auf Anschlag:
Dein Körper schüttet Dopamin aus – ein Signal für Erfolg, Motivation, „weiter so!“.
Doch dieses System will mehr. Es will den nächsten Kick. Jetzt.
Es wird gierig. Ungeduldig. Emotional.
Und genau in dieser Phase passieren die klassischen Fehler:
Du wirst impulsiv. Nicht, weil du dumm bist – sondern weil dein Gehirn nach Belohnung lechzt.
Noch schlimmer wird’s, wenn du diesen Effekt mit Zucker kombinierst.
Der Riegel auf Loch 7. Die Cola nach dem Doppelbogey. Der süße Snack in der Halbzeit.
Klingt harmlos. Ist es nicht.
Zucker wirkt schnell – und fällt noch schneller wieder ab.
Typischer Ablauf:
Du bist nicht mehr in der Balance. Nicht im Rhythmus.
Du wirst fahrig. Emotional. Suchend.
Dein Körper will gegensteuern – und du greifst zum nächsten Kick: dem Hero-Shot.
Was du brauchst, ist keine Energie – sondern Stabilität.
Gutes Golf entsteht nicht durch Highlights, sondern durch Konstanz.
Nicht durch Heldentaten, sondern durch mentale und körperliche Struktur.
Das gilt besonders:
Hier trennt sich der gute Spieler vom systematischen Spieler.
Technik allein reicht nicht. Was du brauchst, ist ein inneres Navigationssystem:
Wenn du das kombinierst mit körperlicher Konstanz – z. B. gleichmäßige Flüssigkeitszufuhr, keine Zuckerfallen, kein Energiecrash – dann wirst du stabil.
Und Stabilität gewinnt – immer dann, wenn’s zählt.
Wenn dein Score kippt, liegt es oft nicht am Schwung.
Sondern an dir. An deinem Gehirn. An deiner Energie.
An deinem Impuls, jetzt nochmal einen draufzusetzen.
An deinem inneren Drang, dich nach dem schlechten Ergebnis zu belohnen – mit einem Hero-Schlag.
Oder an einem falschen Snack, der deine Biochemie aus dem Gleichgewicht bringt.
Dein Gehirn kann dein bester Caddy sein – oder dein größter Gegner.
Die Wahl triffst du:
Merksatz zum Mitnehmen:
Konstanz gewinnt keine Likes – aber Turniere.
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